Infos über Rhodos





Dieser Bericht soll denjenigen Hilfestellung geben, die wie ich vorhaben, einfach mal spontan eine Woche auf eine ihnen bisher unbekannte griechische Insel zu fahren und dort eine schöne Woche Urlaub zu verbringen.

Ich habe in der Woche Ende Mai fast jeden Tag auf Rhodos auf dem Motorroller verbracht und mir einen Großteil der Insel angeschaut. Natürlich sind die nachfolgenden Beschreibungen subjektiv, doch sie ergeben sicher ein Bild, das sich mit weiteren Berichten (z.B. auf http://www.rhodos-info.de ) deckt.



Rhodos ist von der Form her länglich und im Norden am Kopf der Insel befindet sich Rhodos Stadt mit samt dem westlich am Ort Paradisi gelegenen Internationalen Flughafen. Wer dort ankommt, muss sich erst einmal damit abfinden, dass dieser kleine Fughafen in der Vorsaison kaum und in der Hauptsaison unmöglich die Massen an Gästen + Koffern bewältigen kann. Nach dem lässigen Durchwinken durch die Einreisekontrolle findet man sich in einer großen Halle mit 5 Kofferbändern wieder. Über den Bändern angebrachte Monitore zeigen die Flüge, deren Gepäck gleich das Band erreichen sollen. Ich habe in der warmen Halle knapp 45 min gewartet, bis endlich mein Flieger entladen und das Gepäck auf dem Band auftauchte. Also Geduld mitbringen, wenn mehrere Flieger gleichzeitig dort gelandet sind....

Wer Pauschalurlauber ist, wird direkt vor der sich öffnenden Automatiktür von den Thomas Cook/ TUI, Neckermann & Co.-Mitarbeitern in Empfang genommen und zu den Bussen gelotst.

Wer wie ich individuell anreist, findet vor der Halle genug wartende Taxis. Oder wird vom Vermieter abgeholt. Die Taxipreise sind übrigens fix und auf einer Tafel angeschlagen. Flughafen bis z.B. Archangelos kann man ca. mit € 25 rechnen (Infos dazu auch auf http://www.rhodos-info.de ).

Der Norden der Insel ist gut mit Ferienanlagen erschlossen. Sowohl die östliche Küste (Falaraki über Afántou bis Kolympia) sind flache Ebenen bis an´s Meer und mit einer Vielzahl von Ferienanlagen zugepflastert.
Doch dazu später mehr. Auch bei Kremasti, Ialissos und Ixia sind diese Anlagen von weit im Hinterland bis an´s Meer gebaut.

Im Osten fängt dann erst ab Archangelos und weiter südlich das an, was man wirkliches Griechenland nennen darf.

Falaraki ist nahe am Flughafen dran und dürfte unter dem Stichwort "Great Britain enjoys Greece" durchgehen. Hier könnte man auch „San Antonio- Ibiza“ auf das Ortsschild schreiben- es würde keiner merken. Mehrreihig ist der Strand mit Liegen belegt, das Hinterland durch Anlagen, Einkaufsgassen und englisch gefärbte Lokale komplett bis zur Hauptstraße belegt.

Weiter südlich befindet sich Kolympia. Auch hiergibt es große Anlagen, doch die in Quadrate bis zur Hauptstraße aufgeteilte Landschaft eröffnet eine ruhigere Urlaubsatmosphäre mit Bars, Cafés, Familienrestaurants, Mini-Markets und natürlich Anlagen verschiedener Couleur. Der mittelbreite Kiessandstrand ist jeweils vor den Hotels mehrreihig mit Liegen belegt.

Aber auch hier gilt: Es ist alles real in Griechenland, ist aber vom Feeling austauschbar mit z.B. jeder Touristenregion in Spanien.

Interessant wird meiner Meinung nach die Insel erst ab Archangelos. Das große Dorf (Städtchen) selber ist nicht wirklich spektakulär. Wie fast jede größere Siedlung hat sie eine Burg (Akriopolis), die in diesem Fall auch wirklich einen Besuch wert ist ( zu Fuß immer bergan laufen, man kommt automatisch hin; mit Moped Straße Ri. Stegna Beach und den Schilder/Pfeilen an Hauswänden folgen).

Von der Stadt ab geht es zur Stegna Bay/ Beach. Während sich Archangelos auf einem Hochplateau befindet (Schutz vor den Piraten damals!), liegt Stegna Beach tiefer (2 km) .
Die Straße verlässt Archangelos und wirft sich dann die Klippen hinunter in Serpentinen bis unten an den Strand. Zu Laufen ist das nix, also besser gleich dort wohnen! Zumal sich dieser Ort (Sackgasse, kein Durchgangsverkehr !) als Geheimtipp von der Lage und dem Ambiente entpuppt. Man kommt also die steile Asphaltstraße runter und erreicht die ersten 3 Tavernen ("Dimitri", "Castle" und "Aroma"). Ersterer gutes Stifado und Hausmannkost. Zweiterer großes Open-Air TV-Wand für Sports. Unten am Wasser angekommen zieht sich nach links ein nur teilweise erschlossener Strand. Hier 2 x Studios (Georgios) und 1 Taverna.

Nach rechts findet man 3 weitere Tavernen, u.a. "Stegna Kozas", die wirklich mit frisch gegrillten Speisen, frischen Fisch und immer vollem Laden bei guten Preisen überzeugen. Gegründet wurde "Stegna Kozas" 1932, damals als Speisung für die Fischer gedacht. Heute zur Speisung der Touristen bei fairen Preisen. Alleine das gegrillte Brot mit Olivenöl und Olivenpaste ist ein Traum.

Passiert man auf der Straße nun die nächsten Tavernen und Häuser, kommt man an den Minihafen und über den rauschenden Bach. Denn der Bach von Archangelos stürzt sich auch bis runter in die Bucht und versorgt so Ziegen, Schafe und, nach einem ausgeklügelten Wasserkanalsystem, auch die grüne Bucht mit den vielen Orangen- und Olivenbäumen mit Wasser. Viel Gemüse, das dort auf den Teller kommt, stammt aus den Gärten hinter den Tavernen.
Und erst jetzt beginnt der Sandstrand, der sich circa 1,2 km bis zum Ende der Bucht erstreckt. Etwas erhöht oberhalb des Strandes läuft die Straße mit kleiner Promenade, die ganz hinten am Ende Bucht (von oben von Archangelos gesehen ) am Club CALIMERA endet (Findet man in vielen Katalogen). An diesem Strand und Sträßchen liegen diverse Tavernen und Studios.


Ich habe viele Tavernen dort ausprobiert ( Sind rund 20, da schafft man nur einen Teil in 7 Tagen!) und bin eigentlich nirgends reingefallen. Empfehlen kann ich aber "Stegna Kozas" , "Stefanos" und "Dimitris", da hier auch die Griechen essen gehen und das Essen gut und die Preise fair waren. So kann man gemütlich sitzen, über die leere Straße auf das Meer und Strand schauen.
Sonnenuntergang sieht man hier nicht, da die an der Westküste, also der anderen Inselseite, untergeht. Aber so je nach Jahreszeit bis 20:00 Uhr hält sich das Sonnenlicht, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet und die Schatten länger werden, was bei großer Hitze ja auch angenehm sein kann.

Die meisten Tavernen betreiben einen Liegestuhlverleih vorne am Strand. Mit € 6 ( für 2 Liegen + 1 Sonnenschirm) ist man pro Tag dabei. Fairerweise hat man mir meist als Solo-Nutzer auch nur den ½ Preis , also € 3,-, berechnet. Ob das an meiner charmanten Art oder der Vorsaison lag, weiß ich nicht. Aber das ist mehr als fair.

Der Sand ist dort in Stegna Bay fein bis mittelgrob. Teilweise sind je nach Lage ein paar Kiesel und Steine am Flutsaum unter Wasser zu überwinden, an anderen Stellen kommt man ohne die rein. Aber zur Not kann man in den 4-5 Minimarkets von Stegna neben Sonnencreme und allen anderen wichtigen Dingen des Lebens auch preiswerte Badeschuhe erstehen. Wobei sich Sandalen generell immer am Strand empfehlen, da der Sand in der Hitze verdammt heiß wird...

In einigen Strandabschnitten hat man im Wasser davor Felsen, um die man gut schnorcheln kann. Man kann Motorboote mieten, Banana-Boot fahren und einiges mehr. Die CALIMERA-Kunden haben nicht nur schicke Bändchen für ihre HP oder all Inclusive (warum nur in Griechenland Halbpension bei so vielen guten netten Essensmöglichkeiten...?), sondern auch einen eigenen Strandabschnitt. Hier sehen die Gratis-Liegen dicht an dicht, und man lernt sich prima kennen. Auch durch die deutsch-italienischen Animateure, die durch die Reihen toben, während 20 m weiter an den "kostenpflichtigen" Strandliegen Ruhe und Platz ist. Wer´s mag und braucht...


Ganz hinten am Ende der Bucht über dem Hotel CALIMERA türmt sich zum Abschluss wieder ein Felsen auf - und darunter befindet sich ein kleiner geschützter Fischerhafen. Hier landen die örtlichen Fischer ihren Fang an, der dann in den Restaurants (z. B frischer Oktopus in „Stefanos“ oder „Stegna Kozas“) vom Grill angeboten wird ( ca. € 8,50) . Dazu ein 0,5 l AMSTEL für ca. 2,-.


Wem doch langweilig wird, bieten die aktuell drei Autovermietungen in Stegna Abhilfe. Eine befindet sich direkt im Hotel Calimera. Eine zweite ("ExtremCars") direkt daneben. Die Preisgestaltung entspricht der touristischen CALIMERA-Nachfrage. € 18/Tag für einen 50ccm Roller halte ich nicht für ein Schnäppchen. Dimitra Cars auf der Mitte der Uferstraße als dritter Anbieter vermietet zwar nur Autos, vermittelt aber Kunden an die Schwester, die in Achangelos Roller (Rent a Car COSMOS) vermietet und natürlich auch runter nach Stegna bringt. Für 5 Tage hat das dann € 45 gemacht. Auch als mir die eine Maschine auf der Fahrt nach Lindos auf der Lnadstraße „verreckt“ ist, war nach Anruf binnen einer Stunde per Pickup eine Ersatzmaschine vor Ort. Für griechische Verhältnisse kein schlechter Service.

Das sind aber auch griechische Roller... Aber der neu gebrachte Scooter hat mich dann 5 weitere Tage auf langen Touren über die Insel und in die Berge nicht im Stich gelassen...


Doch nun etwas zu den Touren. Die Insel ist recht groß, da darf man sich nicht verschätzen. Alleine Archangelos bis Lindos sind noch mal 18 km, Archangelos bis Rhodos Stadt 32 km. In den Bergen „zieht“ sich das auch zeitlich mit vielen Serpentinen.


Zum Orientieren:

Am besten ist die blauen Karte Rhodos 1: 160.000 TEXNH-Edition (ca. € 1,-) erhältlich in Stegna am Strand in den Minimarkets. Hat auf der einen Seite detailliert die Insel gesamt. Und auf der Rückseite sehr hilfreich Rhodos Stadt. Andere Karten sind vielleicht bunter, aber wesentlich ungenauer und haben meist nicht so einen detaillierten Innenstadtplan von Rhodos Stadt.

Auf der Karte sieht man auch, dass es eine Hauptstraße von Norden entlang der Ostküste bis nach ca. Lindos und dann Kiotari gibt. Das heißt, der Hauptpendelverkehr führt über diese eine Straße der Insel.


Noch ein Tipp: Sonnencreme preiswert (z.B. bei Rossmann) in Deutschland kaufen. Auch AfterSun Creme ist in Griechenland recht teuer. Und die braucht man für die Haut nach einem langen Touren-Tag auf dem Scooter...





Tour 1:

Rhodos Süden Mitte mit Weindörfern ab Archangelos

Die Tour startet in Stegna/Archagelos.
Man kommt dann hierbei auf die Landstraße von Rhodos Stadt/Flughafen nach Süden.

Der erste Teil ist absolut Rennstrecke der diversen Transfer-Busse, welche zwischen Airport und den Anlagen pendeln. Je weiter man südlich kommt, um so weniger Busse sind unterwegs. Aber für Fahranfänger auf Motorrad oder Roller ist das Fahren dieser Strecke absolut nicht zu empfehlen. Dann lieber Urlaub auf einer landschaftlich schönen Insel wie Samos mit wenig Transferverkehr machen und vor Ort erst mal das Rollerfahren üben....

Meine erste Tour führte also nördlich ein paar Kilometer nach
Kolympia.
Man passiert dabei eine traumhafte lange Bucht mit bestem Sand und 7 Strandrestaurants ohne Hotelverbauung, Tsampika Beach!! Unbedingt mal nachmittags dort baden gehen feiner Sandstrand, guter Service, Top!

An der Hauptkreuzung Landstraße/Abzweig Kolympia biegt man links ab und fährt eine kleine Asphaltstraße Richtung Archipolis. Nach 3 km erreicht man die "Sieben Quellen". Unten warten schon die Touristenbusse auf die rückkehrenden Wanderer.
Als Rollerfahrer biegt man hier links ab und gibt kräftig bergauf auf der Betonpiste Gas, bis man nach wenigen Minuten die " 7 Quellen" (Parkplatz) erreicht hat. Hier steht ein Gasthaus mit auch schattigen Plätzen direkt am Bach, der u.a. aus den 7 Quellen gespeist wird. Weiter unterhalb kann man durch das eiskalte Gebirgswasser (Taschenlampe!) unterirdisch zu einem kleinen Stausee laufen.

So gekühlt startet man wieder durch und düst über Eleoussa, Platania und Apolona (alles Asphaltstraßen) entlang des Gebirges Profitis Ilias bis zum Weindorf Emponas.
Hier kann man Weingüter besichtigen, aber wirklich ein Highlight ist das Dorf nicht. Aber gut für eine Rast.
Entlang der Berghänge fährt man weiter Richtung Westküste, biegt rechts ab nach Kritinia und passiert das Kastell auf dem Bergrücken. An der Bucht von Kamiros Skala kann man sich die Füße kühlen (oben touristische Taverna mit Top-Panoramablick und -terrasse, unten 500 m Ri. Beach Taverna, in die viele Griechen gehen). So erfrischt heißt es Gas geben. Immer bergauf geht die Tour zurück Richtung Kritinia rein in´s Gebirge.
Vorsichtiges Fahren ist ob des manchmal gerissenen Asphalts angeraten. Links türmen sich wieder die mächtigen Gebirgshänge auf. Man orientiert sich nun nach Siana, biegt aber vorher (2km vorher) nach Agios Isidoros ab. Über ein Hochplateau unterhalb des Gebirgskammes tuckert man durch die Weinhänge, die den rhodischen Wein hervorbringen.

Das Dorf selber ist fast nur noch von Alten bevölkert, ein freundliches Nicken wird hier immer noch beantwortet. Hierher kommen (bisher) wohl noch keine Touristenbusse. Direkt an der Kirche im Cafe ATAVIROS wurde ich von den anwesenden dösenden Dorfbewohnern herzlich empfangen, nach der Herkunft befragt und der erbetene Greek Coffee metrio für € 1,- mit Gebirgswasserglas sofort gebracht, um sich wichtigeren Dingen als einem augenscheinlich verirrten Motorrollerfahrer zuzuwenden, nämlich dem Dorfklatsch....
Wie herrlich normal war dieses Rhodos im Vergleich zu den Touristenmeilen wie Faliraki, Lindos oder gar Rhodos Stadt.

Mit besten Wünschen verabschiedet und dem Versprechen ein zuvor gemachtes Foto der Anwesenden dann per Post zu senden (ist erfüllt!), schwang ich mich wieder auf den Roller. Eigentliches Ziel war eigentlich der Abstecher nach Lindos, welches ich über Láerma zu erreichen hoffe.
Aber wenn Straßen auf der von mir empfohlenen Karte gelb eingezeichnet sind, handelt es sich wirklich nur für Pickups und entsprechende Gelände-Motorräder geeignete Schotterpisten. Für Roller absolut nicht befahrbar: Schotter und grobe Klamotten. Die Abkürzung über Láerma/Lindos fiel damit flach. Ich bin deshalb nach 400m umgekehrt, um dort keinen Reifenschaden in der Einöde zu riskieren. Allerdings: Die Straße (11km) von Agios Isidoros nach Empora zurück wurde damals gerade frisch gewalzt (Schotter), mit Teer besprüht und danach asphaltiert! Welche Wahl zwischen den beiden Straßen zu diesem Zeitpunkt die bessere war bleibt offen...
Ich war dann nach rund 150 km erschöpft in Stegna und danach erst einmal ausgiebig im Meer baden, um den Hintern zu kühlen...





Tour 2:

Rhodos Süden ab Archangelos bis Prassonissi

Die Tour startet in Stegna/Archagelos. Man kommt dann hierbei auf die Landstraße von Rhodos Stadt/Flughafen nach Süden. Der erste Teil ist absolut Rennstrecke der diversen Transferbusse, die zwischen Airport und den Anlagen pendeln. Meine zweite Tour führte entlang der Ostküste auf besagter Küstenlandtrasse bis in den südlichsten Zipfel der Insel. Man passiert zuerst Charaki, das um eine runde Bucht liegt. Kurzer Abstecher zum Ort (1 km) . Einreihig stehen hier die 3-4 stöckigen Häuser am Meer, am Kiesstrand stehen vereinzelt Liegen, oben thront die Akroplolis. War bei meiner Rhodos-Buchung eine Überlegung & Alternative gewesen- zum Glück bin ich aber in Stegna gelandet. Charaki ist ein eher verschlafen und langweiliges Buchtdorf neuerer Bauart.
Dann kam Kalathos (hier sogar ***** BeachClub, an dem ich glücklicherweise meine erste Rollerpanne hatte und so telefonieren konnte) und man biegt dann vor der bekanntesten Stadt von Rhodos, nämlich Lindos, rechts ab Richtung Lardos. 3 km weiter erreicht man diesen Ort (touristische Infrastruktur, große Sand-Kies-Bucht), um 3 km später in einer Kehre auf die Glystra Bucht zu stoßen, die mit feinem schönen Sandstrand + Liegen + Beach-Bars aufwartet. Schöner Punkt für eine Rast und Badeaufenthalt. Einige Kilometer später erreicht man Kiotari. Hier biegt man recht Richtung Gebirge/Asklipio ab, erreicht den Ort und fährt am Platz rechts steilauf zur Burgruine (Schilder ). Oben angekommen pfeift der Wind, meckern die dort im Gemäuer lebenden Ziegen und man hat einen prima Blick über das Dorf und das umliegende Bergland.
Aber für alle Touren gilt: Gutes Schuhwerk anhaben, mind. Trekkingsandalen mit rutschfester Sohle, sonst ist man schnell ein Fall für die Ambulanz...
Der Roller findet nun von dort fast alleine den Weg runter zur Küste. Geradeaus überquert man die Küstenstraße und macht eine Rast in Kiotari Beach. 3 Tavernen wetteifern um die wenigen Gäste, eine Appt.-Anlage bietet zumindestens Dauergäste auf . Ich war rechts in der weißen Taverne mit einem Top-Blick auf die Bucht und den Strand- sehr entspannend. Der griechische Salat war mit € 4,50 etwas überteuert (normal € 3,50 - 3,80), aber die Lage hat es kompensiert.
Doch es wurde Zeit zum Aufbruch! Von der immer weniger befahrene Küstenstraße bog ich 14 km weiter Richtung Dorf Lahaniá ab. Beim langsamen Durchrollen des Ortes wurde ich schon freundlich aus einer Dorftaverne vom Dorf-Popen begrüßt, der dort mit Freunden und Familie am Essen war. Papa Georgios sprach nicht nur gut deutsch, sondern bat zum Foto und freute sich auf Post aus Berlin (ist erfüllt). Der griechische Kaffee kam mit einem unangeforderten Stück Baklawa (honiggetränkten Blätterteigkuchen) und war köstlich- die Wiener Familie neben mir hat es alles ebenfalls genossen und aufgrund des Kontaktes kriegt der Pope Papa Georgios jetzt auch noch Fotos + Post aus Österreich.
Lachaniá verlässt man in südlicher Richtung und nach ein paar hundert Metern kommt einem Schotterpiste, die links Richtung Chochlakás durch weite Getreidefelder führt. Hier hat man eine landwirtschaftliche weite Hochebene.
Wieder zurück auf der Hauptstraße orientiert man sich Richtung Katavia, umfährt de Ort links auf der Hauptstraße und fast am Ortsende geht links eine Straße nach Prassonissi Beach ab. Man durchquert windige strauchige Hügel, die mit vielen Wegen durchzogen sind. Spätestens nach Überquerung der nächsten Hügelkette weiß man warum: Hier stehen in Reih und Glied Panzer der griechischen Armee und trainieren in dieser Einöde Geländekämpfe.
Nach weiteren 8 km erreicht man die Strände von Prassonissi.
Am Auslauf der Straße hat man eine Top-Fotoposition über den schmalen Landstreifen, der bei Niedrigwasser das Festland mit der dahinter liegenden Insel verbindet. Als ich dort war, kam ich mir etwas wie in St.-Peter-Ording bei Top-Wetter vor. Boarder, Surfer, Kiter, eine weiter Strand, darauf Autos stehend. Am Fuß des Festlandes zwei Tavernen und augenscheinlich durch Surfer(innen) bewohnte Apartments. Hier ist das Eldorado der Starkwindsufer, weshalb der Strandliegenverleiher auch kaum Chance gegen den Wind hatte, der laufend seine Liegenauflagen Richtung Strand wehte. Wenn hier der Meltémi bläst, ist Spaß pur angesagt. Darum auch die Surferbuden am Strand. Bis hierher war ich ja bereit ca. 60 km gefahren. Das Bad im kühlen Meer und das Abwaschen des Staubes war also herrliche Abwechslung.
Die Rückfahrt ist eigentlich auf gleicher Route unspektakulär.
Leider war es für Lindos dann auf der Rücktour zu spät, sonst hätte man einen Sundowner auf einer der Terrassen dort nehmen können. Je später der Abend, um so weniger Busse und Raser auf der Küstenstraße, wobei der Verkehr Richtung Norden doch immer mehr zunimmt und höchste Konzentration verlangt. In Stegna Beach war auf diese Tour erst einmal großes Amstel Pils fällig.
Fazit: Schöne Eindrücke, doch der Verkehr auf der Haupt-Küstenstraße ist mangels Ausweichmöglichkeiten belastend und nicht erholsam..

Tour 3

Rhodos Norden und Schmetterlingstal

Die Tour startet in Stegna/Archagelos (siehe erster Bericht).
Man kommt dann hierbei auf die Landstraße von Lindos nach Norden in Ri. Rhodos Stadt/Flughafen.
Dieser Teil ist bis Kolympia, wie ebenfalls die Route nach Süden, absolute Rennstrecke der diversen Transferbusse, die zwischen Airport und den Anlagen pendeln. Also immer mit 2 Augen vorne und 2 im Rückspiegel fahren…
In Kolympia biegt man links ab, passiert die 7 Quellen und erreicht Archipolis. Hier biegt schräg rechts die Strecke nach Psinthos ab. Der Straßenbelag wechselt von Asphalt zu planierten Schotter, der sich aber mit mäßiger Geschwindigkeit und mächtiger Staubentwicklung gut auf den nächsten 8 km fahren lässt. Landschaftlich ist die Strecke sehr reizvoll. In Psinthos angekommen, zeigen die Schilder an der Kreuzung schon nach links Richtung Schmetterlings-Tal (butterfly valley). Nach ca. einem Kilometer erreicht man den Pass Alexandros. Hir kann man seitlich parken und den schönen Blick runter auf die Ebene und Nordwestküste genießen. Ein Imbiß mit schattigen Bäumen bietet gutes Espresso, so dass man sich unter schattigen Bäumen hinsetzen und den Blick schweifen lassen kann. Oder die Touris beobachten, die mit Leihwagen zumeist im Minutentakt die Stelle passieren, halten, fotografieren und dann weiterfahren. Denn alle wollen in das „Tal der Schmetterlinge“.
Dieses erreicht man einige Kilometer weiter. Zuerst passiert man einen linkerhand liegenden großen Parkplatz. Entweder man nutzt diesen, oder man passiert den Taleingang, der in einer Straßenkehre liegt und parkt unterhalb. Der untere Parkplatz hat weiter unten einen Gasthof, und man steigt dann das Tal zur Hälfte auf, um nach einem Teich die besagte Straßenkehre zu passieren. In der Kehre selber gibt es keine Parkplätze und absolutes Halteverbot, da hier die Busse die Touri-Massen absetzen und wieder abholen. Das Tal kostet 3,- € Eintritt und man steigt (gutes Schuhwerk ist hier angesagt!) über Stege und felsige Wege immer bergauf in ein schattiges Tal. Begleitet wird man dabei von einem Bach, der mit seinem Wasser das Grün garantiert. Auf den schmalen Stegen schieben sich dann die Massen bergauf oder bergab; an engen Stellen ist Warten angesagt. Wofür..? Wenn die Reiseführer stimmen, ist hier vor Juli (Paarungszeit) sowieso kein Falter zu sehen. Und danach auch nicht mehr viel. Meine Ausbeute im Mai lag mit 1 großen Eidechse, 1 Landkrabbe und einem Bach nicht sehr hoch. Landschaftlich hat man das in jedem österreichischen oder Mittelgebirgs-Tal. Wer also das Geld außerhalb der "Falterzeit" für eine solche Bustour investiert, unterstützt sicher die heimische Bus-Industrie, solle aber im Ergebnis nicht zu viel erwarten. Wichtig: Vor Einstieg in das Tal die öffentlichen Toiletten aufsuchen, da es solche im Tal außer an der Gaststätte unten am Ende des Tals, in der Straßenkehre (mittlerer Eingang) oder nach Aufstieg durch das Tal beim oberen Gasthof nicht gibt!

Meine Roller-Tour ging weiter Richtung Nordwesten Richtung Kato Kalamon/Paradisi. Hier trifft man auf die wieder stärker befahrene Küstenstraße Richtung Flughafen. Man passiert dabei dessen Parkplatz und kann bei Ialissos (Trianta) zum Strand abbiegen. Hier findet man Kiesstrände, touristische Infrastruktur, Cub Magic Life und andere. Eine kleine Küstenstraße führt den Strand entlang. So erreicht man die Rückfront der Strandrestaurants und Hotelanlagen. Mittleres Preisniveau für´s Essen. Auch ich habe dort Rast gemacht und mir und dem Roller eine Pause im Schatten eines Restaurants gegönnt.
Fährt man diese Straße weiter Richtung Norden/Rhodos Stadt, kommt man nach Ixia und Kritikia. Hier stehen die hohen Hotelanlagen, teilweise mehr-sternig. Ist aber wenig Griechenland hier und dermaßen unpersönlich, dass es auch in Italien oder Spanien an einer der vielen bebauten Küstenstraße liegen könnte.
De Nordspitze von Rhodos Stadt, die man dann erreicht, besteht überwiegend aus mehrstöckigen Neubauten der 70er-80er Jahre, Straßenschluchten und total überfüllten Stadtstränden. Wer absichtlich nach Griechenland als Reiseziel fliegt und sich hier in Rhodos Stadt einquartiert, muss entweder verrückt sein oder das Nachtleben dermaßen auskosten, dass er den Tagesablauf auf dem Zimmer und Teile dann davon im Koma am überfüllten Strand erlebt.

Kommt man nun zum Hafen (die berühmte Ausfahrt mit den 2 Hirschen auf den Säulen), passiert man die Marina und sieht mit etwas Glück als mächtige „Hochhäuser" am Hafenrand die größten Kreuzfahrtschiffe des Mittelmeer liegen. Dagegen wirkt selbst eine größte Finnlandfähre wie ein Spielzeug. Als ich da war, war u.a. die „Princess of the Sea“ dort. Und mit ihr das internationale Publikum, dass sich in der nun anschließenden Altstadt von Rhodos auf die mit kleinen runden Steinen gepflasterten Straßen auf der Suche nach Souvenirs durch die Gassen schiebt. Hochhackige Schuhe sind hier übrigens absolut fehl am Platze.
Umgeben werden die Gassen von einer mächtigen Stadtmauer, durch deren Pforten man den Innenbereich betritt.
Über die vielen Gebäude und Sehenswürdigkeiten möchte ich mich hier gar nicht auslassen, da liest man sich besser durch die einschlägigen Reiseführer. Aber man sollte Zeit einplanen. Insbesondere beim Shoppen erst mal die ca. 15 Hauptgassen unten Richtung Hafen abklappern und Artikel und Preise vergleichen. Die Anzahl der Geschäfte, die gleiche oder fast identische Artikel anbieten, ist enorm. Und dann fair handeln und nach einen speziellen Preis für den Artikel fragen!! Die Geschäfte laufen zur Zeit schlecht in Griechenland. Auch dort spürt man die Folgen der Euro-Krise und die Kauf- und Reisezurückhaltung der Gäste, insbesondere aus Deutschland und Österreich. Man sollte also die Karte Kunde ausspielen und nicht übereilt beim ersten Händler zuschlagen. Meist kann man einen guten Rabatt oder ein Goodie aushandeln.

Über die am Hafen gelegenen Straßen erreicht man Industrievororte und dann wieder die Küstenstraße, die einen zurück zum Ausgangspunkt Archangelos bringt.

Tour 4

Rhodos Osten mit Lindos

Die Tour startet in Stegna/Archagelos. Nach Lindos sind es von hier ca. 17 km die befahrene Küstenstraße entlang. Man bleibt dabei an der Kreuzung hinter Kalathos geradeaus nach Lindos. Aber Lidos ist ja eine der wenigen Attraktionen auf Rhodos und deswegen top ausgeschildert. 4 km weiter biegt die Straße über eine Anhöhe nach rechts ab und da liegt es vor einem: Lindos! Unten links die Bucht mit Stränden, oben die Akropolis, unten rechts der weiße Ort. Hier findet man auch gleich links auf der anderen Straßenseite einen breiten Aspaltstreifen, von man aus prächtige Fotos machen kann.
Einen Kilometer weiter erreicht man den ersten Parkplatz. Entweder man parkt hier (kostenpflichtig) oder man fährt hier bergab in den Ort hinein und versucht sein Glück am Strand. Denn der gesamte Ort ist Halteverbot oder nicht befahrbar. Nach Passieren eines Taxistandes erreicht man den Platz (Platia), an dem schon Polizisten dafür sorgen, dass hier nur Taxis oder Busse halten. Hält man sich hier aber scharf links in die erste Straße ("Beach" an Hauswand gepinselt), fährt bergabwärts, kann man auf einer der Parkbuchten am Seitenstreifen der Straße bis zur Bucht runter parken, wenn da eine frei ist.
Überhaupt Besuchszeit: Im Gegensatz zu den meisten Reiseführern empfehle ich erst nachmittags/ abends dorthin zu fahren, nicht ganz früh.
Morgens kommen dort die Busse an, das Licht ist greller, man steigt in die Mittagshitze ins Dorf und auf die Akropolis, die mit jedem Bus immer voller wird. Dazu im Gegensatz 17:00 Uhr: Die Busse sind fast alle weg, die Schatten werden länger, das Licht ist besser zu Fotografieren. Die Akropolis ist in der Hauptsaison (Mai-Okt.) von 9-19 Uhr auf (außer Mo: erst ab 12:30 Uhr) offen. Und die Geschäfte in Lindos (gassenweise Souvenirs + Tavernen...) haben sowieso bis spät nachts offen. Meine Tour war erst einmal ein gemütlicher Gang durch den Ort. Dann Aufstieg zur Akropolis (immer der Ausschilderung folgen, ca. 10-15 min). Man zahlt dann € 6 Eintritt und betritt über den Vorhof und dann über eine lange hohe Steintreppe den Innenhof mit dem Tempelanlagen. Wirklich sehenswert. Festere Schuhe empfehlenswert. Es empfiehlt sich dann seinen Reiseführer dabei zu haben (z.B. Rhodos vom ADAC-Verlag, € 4,95), um sich die Tempel und Anlagen so genauer erklären zu lassen.
Der Blick von da oben ist aber grandios! Danach kann man über das gleiche Tor (Eingang) wieder rechts Richtung Stadt runtersteigen und dann Richtung Bucht abbiegen und noch etwas Zeit am Strand verbringen, an dem sich aber die Tagesgäste tagsüber stapeln müssen. Liege an Liege, sehr flaches Wasser. Rechts am Strandende 3-4 Tavernen, viele Engländer, kinderflaches Wasser. Der lange Beach nach links weist auch 7-8 Tavernen, die Strandliegen vermieten und Gastronomie/ Toiletten bieten.
Ob ich aber trotz Lindos Atmosphäre jeden Tag an einem solchen vollen Strand verbringen möchte, sei einmal dahingestellt....