In 4 Tagen um das südliche Sardinien

Hier nun mein Reisebericht durch das südliche Sardinien!

Die Reise beginnt wieder am Airport OLBIA. Nach Verlassen des Terminals erreicht man nach 100 m rechts das Gebäude der Autovermieter und den Parkplatz der Mietfahrzeuge.

Von Olbia orientiert man sich Richtung Nuoro und fährt auf der super ausgebauten Fernstraße 131 D.C.N. Richtung Nuoro und an der Stadt vorbei weiter Richtung Cagliari. So kommt man später am Lago Omodeo auf die 131 von Sassari nach Cagliari. Nach weiteren 32 km erreicht man Oristano, dass man ruhigen Gewissens rechts liegen lassen kann.
Wir haben uns südlich davon, ca. 15 km am Golfo Orborea, in den weiten Feldern von Arboréa, auf einem Gestüt über http://www.hrs.de eine Übernachtung gebucht.

In Oristano ist kaum was los, die Suche nach einem netten Lokal haben wir erfolglos abgebrochen. Wir sind dann an der Hauptstrasse 126 in einen Landgasthof eingefallen, da uns das Gestüt mit Abendmenü an dem Golfo di Oristano „zu schnieke“ war. Hier war an dem Abend ein Empfang für Züchter von edle Pferden Italiens- alles mit teueren Sakkos und teuren alten Frauen...
Da waren wir zwei „Insel-Umrunder“ in Wanderschuhen und Cargohosen eher Exoten.
Dafür war das Frühstück am nächsten Morgen sehr o.k..

Doch am nächsten Tag begann ja erst der richtig schöne Teil der Reise.

Auf der Bundesstraße 126 orientiert man sich Richtung Guspini. Man fährt hoch in den Ort und dann rechts nach Árbus hoch in die Berge. Die 126 ist hier nach Iglesias ausgeschildert.

In dem in dem Straßendorf mit dem schönen Namen Fluminimaggiore haben wir erst einmal einen schönen Kaffee in einem kleinen Café getrunken. Von hier aus könnte man auch die Grotta de su Mannau besuchen, wie uns die Höhlenzeichnung im Café verriet.
Wir kletterten mit unserem Fiat anstelle der Höhle eine wunderschöne Serpentinenstrecke hoch und erreichten so ein altes Bergbaugebiet. Alte aufgelassene Bergwerke prägen hier das Bild, während die Serpentinenstraße sich dann wieder Richtung Iglésias bergab windet.

Wir haben uns hier für einen westlichen Mittagsabstecher über die 126 (Richtung Sant`Antioco) zum Hafen des Städtchens Portoscuso entschlossen, dort unten geparkt und am Hafen in einem der 2 Cafés ein mit Schinken und Käse belegtes Panini verzehrt.. Dazu einen netten Kaffee und den Blick auf die Boote, Fischerboote und das Meer genossen- herrlich!

Wir hätten Richtung Cagliari die Möglichkeit gehabt , die landschaftlich schöne, aber wesentlich längere Küstenstraße N°195 zu nehmen, doch saß uns leider nun doch etwas die Zeit im Nacken.
Denn wir mussten noch am gleichen Tag zum gebuchten Quartier an die Ostküste.
Wir sind deshalb nach Iglésias zurück und auf der Landstraße 130 bis nach Cagliari gerauscht.

Nach Cagliari rein am Flughafen vorbei darf man nicht die Abzweigung auf die 544 verpassen, um so später auf die 125 Richtung Villaputzu und Bari zu kommen.

Unser Ziel war die traumhafte Costa Rei, die man alternativ auch über die neu ausgebaute SP17 nach Villasimius und von dort mit der SP20 erreichen kann, die oberhalb der Küste in den Bergen verläuft.

Wir haben uns aber für die besagte N° 125 entschieden und sind so auf eine der kurvenreichsten und abenteuerlichsten Straßen Sardiniens gestoßen!
Über viele enge Kurven windet sich diese Gebirgsstraße durch die Berge Richtung Villaputzu. Und hier ist hochkonzentriertes Fahren angesagt, denn diese Strecke ist Eldorado aller Motorradfahrer Sardiniens, die hier um die Kurven jagen, wild überholen oder einem in den Haarnadelkurven knapp entgegenkommen. Also zügig fahren und möglichst nicht überholen...

Landschaftlich einmalig. Der Beifahrer sollte sich die Kamera auf den Schoß legen, denn sichere Fotohalte sind selten, aber Fotomotive kommen en masse...!

Bei San Priamo zweigt die neu ausgebaute SP17 nach Süden Richtung Villasimíus ab - und auf der kommt man ganz schnell zur Costa Rei.

Eine wunderschöne langezogene Sandbucht erstreckt sich hier unterhalb der Berge an der Costa Rei. Maximal zweistöckige Häuser säumen den Strand, kleine Häuser und Anlagen sind geschmackvoll arrangiert und der Ort muss im Sommer ein Urlaubstraum sein. Das Wasser ist es allemal- blau wie Karibik!

Auch hier hatten wir über http://www.hrs.de wieder ein gutes Quartier vorgebucht, nett gegessen, ein kühles Bier getrunken und den Abend dort sehr genossen.

Am nächsten Tag ging es dann die Ostküste nordwärts. Erst von der Costa Rei auf die SP17, dann auf die 125 nach Olbia / Bari Sardo. Nach ca. 70 km entlang der schönen Küstenstraße erreicht man Bari Sardo. Hier lohnt ein Abstecher zum Meer, wo man in der Saison am Wasser Bars findet und wunderbar relaxen kann.

10 km weiter nördlich hatten wir die Hoffnung, direkt am Hafen von Tortoli (Árbatax) einen schönen Kaffee zu trinken. Das etwas trostlose Hafengelände, der anscheinend lange nicht angefahrene Bahnhof der Schmalspurbahn und ein leerer Parkplatz ohne Infrastruktur waren schließlich doch nicht so einladend, so dass wir am roten Felsen noch ein Foto gemacht haben (nicht in die Scherben treten, die stammen sicher vom Sommer von der anscheinend dort ansässigen Disko), uns ins Auto setzten und 7,5 km weiter in Sta. Maria Navarrese dann endlich eine nette Lokalität mit Blick auf das Meer fanden.

Weiter nach Norden kommt man auf der Bergstraße 125 durch das Bergdorf Baunei und schraubt sich mit dem Wagen durch den "Parco Nazionale del Golfo" auf insgesamt 1.017 Höhenmeter hoch auf den Pass. Hier hat man zwischendurch wunderbare Blicke in die darunterliegenden Täler, wie z.B. auf den Ort Talána.

Oben am Pass pfeift der Wind, hat man einen wunderbaren Blick auf den Golfo di Orosei und kann wildlebende Schweine beobachten, die die Touristen um Futter anbetteln. Und welche wiederum die Touristen jagen, wenn sie zu sehr von diesen geärgert werden....

Bergab erreicht man das 200 Höhenmeter tiefer gelegene Dorgali, welches man mit der Landstraße umfährt, und 20 km sollte man sich später nicht über Staubwolken wundern. Direkt hier an der Straße werden riesige Stein- und Marmorblöcke gesägt und verschickt. Der weiße Staub begleitete uns noch bis in das 3 km entfernte Orosei.....

Siniscóla ist das weitere Ziel und dort trifft man schon 35 km später auf die autobahnähnlich ausgebaute 131 D.C.N. , die uns bis nach San Teodoro führte, wo wir wie auf der von mir bereits beschriebenen Sardinien-Nordtour wieder im Hotel „La Palma“ übernachtet haben.
Denn von dort sind es morgens nach dem Frühstück nur noch entspannte 25 min bis zum Flughafen Olbia - und San Teodoro bietet genug Restaurants und auch ein paar Bars, um einen entspannten letzten Tour-Abend zu genießen.

Alternativ wäre auch eine Übernachtung im Ort Budoni möglich.

Wir haben dann kurz vor dem Airport den Wagen noch mal mit Benzin vollgehauen, um so die teueren Nachtankgebühren des Autovermieters zu vermeiden (voll genommen = voll zurückzugeben), eingecheckt und draußen in der Espressobar vor dem Flughafengebäude open air noch einen frischen sardischen Espresso genossen.
Und dann beim Abflug noch einen Blick auf diese schöne Insel geworfen.

Demnächst kommen wir wieder, mit Cabrio von Deutschland, werden einmal mit genug Zeit die ganzen Ausgrabungsstätten der Nuhrager besichtigen und noch viel mehr Italien tanken. Aber im Sommer wird es hier sicher rappelvoll sein... Dann besser wie wir im April/Mai anreisen und den tollen Frühling genießen.

Empfohlenes Kartenmaterial:

Instituto Geografico DeAgostini
Sardinias Beaches
North
ISBN 88-511-0645-2
€ 7,50
Road and tourist map 1:200.000


Instituto Geografico DeAgostini
Sardinias Beaches
South
ISBN 88-511-0646-0
€ 7,50
Road and tourist map 1:200.000

Kriegt man vor Ort in Buchläden oder sollte man sich rechtzeitig vorab über den Buchhandel bestellen. Sind meiner Ansicht nach die besten und detailliertesten Karten der Insel!!


Viel Spaß auf Sardinien!